Planetensichtbarkeiten

im aktuellen Quartal

Das Wort Planet geht auf den griechi­schen Begriff „planētēs” zurück, der soviel bedeutet wie „umher­irren” oder „umher­schweifen”. Alle Planeten, also auch die Erde, ändern auf Ihrer Bahn um die Sonne stehts ihre Position und sind immer wieder an anderer Stelle am Himmel zu finden. 


Sichtbarkeiten von November 2024 bis Januar 2025

Der „schüch­terne“ Merkur ist nur schwer zu beobachten. Da er der Sonne am Nächsten ist, muss er sich weit „rechts“ oder „links“ von der Sonne befinden (also einen großen Winkel­ab­stand zur Sonne haben), damit er von der Erde aus gesehen werden kann. In diesem Jahr bekommt man ab Mitte Dezember noch einmal die Chance, das kleine Merkur­scheib­chen am Himmel zu entdecken. Etwa ab dem 16. Dezember erscheint er kurz vor Sonnen­auf­gang in SO-Richtung über dem Horizont und verschwindet schnell im Licht der aufge­henden Sonne. Am 25.12. ist er von uns aus gesehen der Sonne am fernsten und kann für knapp 45 min im SO in der Morgen­däm­me­rung beobachtet werden.

Die Venus wird zum Jahres­ende zum strahlend hellen „Abend­stern“. In SW-Richtung versinkt sie immer später nach Sonnen­un­ter­gang hinter dem Horizont und wandert dabei bis Januar durch die Stern­bilder Schütze, Steinbock und Wasserman. Ihren größten Winkel­ab­stand zur Sonne erreicht sie am 10. Januar und ist dann für ca. 4 Stunden am Abend­himmel zu beobachten, bevor sie gegen 20:30 Uhr hinter dem Horizont versinkt. Eine hübsche Konstel­la­tion ergibt sich am 04. Dezember, wenn die extrem schmale Sichel des zuneh­menden Mondes sich am Abend­himmel zur Venus gesellt.

Der Mars ist den gesamten Beobach­tungs­zeitrum als auffallen heller, leicht rötlicher Punkt am Nacht­himmel zu entdecken. Er wandert langsam vom Sternbild Krebs in die Zwillinge in SO-Richtung über den Himmel. Am 16. Januar erreicht er seinen Opposi­ti­ons­punkt und ist dann die ganze Nacht zu beobachten

Der riesige Jupiter beherrscht im Beobach­tungs­zeit­raum (nach dem Untergang der Venus) den Nacht­himmel. Er wandert als auffal­lend heller Punkt langsam durch das Sternbild Stier. Seinen Opposi­ti­ons­punkt erreicht er in der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember. Dann geht er bereits gegen 16:30 Uhr in NO-Richtung über dem Horizont auf und ist die ganze Nacht am Himmel zu beobachten bis er in den Morgen­stunden kurz vor acht im Licht der aufge­henden Sonne hinter dem Horizont (jetzt in NW-Richtung) verschwindet.

Der Ringplanet Saturn kann weiterhin im Sternbild Wasser­mann beobachtet werden. Er verkürzt seine Sicht­bar­keit jedoch deutlich bis zum Jahres­ende und geht Ende Januar bereits gegen 19:30 Uhr in WSW-Richtung unter. Eine sehens­werte Konstel­la­tion ergibt sich Mitte Januar, wenn die helle Venus langsam am Abend­himmel am Saturn vorbei­zieht und ihm um den 18. Januar besonders nahe kommt.

Der sonnen­ferne Uranus steht am 17. November in Opposi­tion zur Sonne und ist damit die gesamte Nacht am Himmel zu entdecken. Mit einer Oppos­ti­ons­hel­lig­keit von 5,6mag (= Magnitude oder „schein­bare Hellig­keit“), ist er aber auch unter idealen Bedin­gungen kaum am Nacht­himmel freiäugig zu beobachten. Hier hilft ein Fernglas, um den blass­grün­li­chen Planeten sichtbar zu machen. Suchen Sie in W‑SW-Richtung im Sternbild Stier, nicht all zu weit von den Plejaden entfernt.

Der sonnen­fernste Planet Neptun im Sternbild Fische verfrüht seine Unter­gänge deutlich und wird zum Planeten der ersten Nacht­hälfte. Ende Januar versinkt er bereits gegen 21:00 Uhr hinter dem Horizont. Jetzt zieht die Venus nahe an Neptun vorbei und kann um den 31. Januar als Auffind­hilfe dienen. Neptun ist für das bloße Auge unsichtbar, kann aber mit ein wenig Übung und geeig­neter Teles­ko­p­technik am Himmel beobachtet werden.

Fotos & Bilder: SkyChart/Planetarium Wolfsburg/NASA/ESA


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