Uranus

Bildquelle: NASA
Zahlen und Fakten
Mittlere Entfernung zur Sonne: | 2.872 Mio. km (19,2 AE) |
Umlaufzeit um die Sonne: | 84 Jahre |
Rotationsperiode: | 17 Std. 14 Min. |
Durchmesser: | 51.118 km (Äquator) |
Masse: | 14,5 MErde |
Mittlere Dichte: | 1,27 g/cm3 |
Temperatur: | ‑197 °C (bezogen auf das Nullniveau des Planeten) |
Monde: | 27 (Stand: März 2023) |
Der Uranus ist der siebte Planet in unserem Sonnensystem und wird als Eisriese bezeichnet. Im Unterschied zu den Gasriesen Jupiter und Saturn bestehen Eisriesen zu einem großen Anteil aus flüchtigen Verbindungen wie Wasser, Ammoniak (NH3) oder Methan (CH4) mit einer mächtigen Atmosphäre aus den leichteren Elementen Wasserstoff und Helium. Dabei ist der „Eisriese“ Uranus weder kalt noch gefroren. Ein Großteil seines Materials befindet sich vielmehr in einem heißen überkritischen Zustand, der die Eigenschaften von Gasen und Flüssigkeiten vereint.
Atmosphäre und innerer Aufbau
Wie bei den Gasriesen bestehen die oberen Atmosphärenschichten im Wesentlichen aus Wasserstoff und Helium. Sie enthalten aber auch größere Mengen Methan. Das Gas ist für die bläulich-grüne Färbung der Atmosphäre verantwortlich.
Unter der dichten gasförmigen Atmosphäre befindet sich eine Schicht verflüssigter Gase, insbesondere Wasser, Methan und Ammoniak, die manchmal auch Wasser-Ammoniak-Ozean genannt wird. Darunter befindet sich, wie bei den Gasriesen, ein Kern aus felsischen Bestandteilen, der vermutlich eine mit der Erde vergleichbare Masse besitzt. Hier herrscht ein Druck von etwa acht Millionen bar und eine Temperatur von rund 5000 °C.
Das Innere eines Eisriesen ist äußerst ungewöhnlich. Wissenschaftler*innen vermuten, dass unter dem hohen Druck ab etwa 10.000 Kilometer Tiefe Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Methan, aufgespalten werden und der freiwerdende Kohlenstoff zu Diamanten, der stabilsten Form des Kohlenstoffes, komprimiert werden könnte. Diese Diamanten sinken dann – einem Diamantregen gleich – in noch tiefere Atmosphärenschichten. Es wäre sogar denkbar, dass sie sich in tieferen Schichten in einem Ozean aus flüssigem Diamant ansammeln.
Monde und Ringsystem
Der Uranus besitzt 27 Monde, die fast alle nach Figuren aus den Werken des berühmten englischen Schriftstellers William Shakespeare benannt sind. Die beiden größten, Titania und Oberon, gehören zu den 10 größten Monden im Sonnensystem. Besonders interessant ist der kleine Uranusmond Miranda. Mirandas Oberfläche weist extreme Verwerfungen auf, wie sie von keinem anderen Himmelskörper im Sonnensystem bekannt sind! Fast sieht es so aus, als wäre der Mond einst auseinandergebrochen und von unsachgemäßer Hand wieder zusammengesetzt worden.
Uranus hat nach Saturn das ausgeprägteste Ringsystem im Sonnensystem. Es wurde erst 1977 durch Zufall entdeckt. Die Astronomen James Elliot, Edward Dunham und Douglas Mink wollten eigentlich eine Sternenbedeckung durch Uranus beobachten. Sie bemerkten jedoch wie der Stern SAO 158687 schon kurz vor der eigentlichen Bedeckung durch den Planeten mehrmals kurz verschwand und erkannten daran, dass Uranus ein Ringsystem besitzt.


