Neptun

Neptun und Erde im Größen­ver­gleich

Bildquelle: NASA


Zahlen und Fakten

Mittlere Entfer­nung zur Sonne:4.495 Mio. km
(30 AE)
Umlauf­zeit um die Sonne:165 Jahre
Rotati­ons­pe­riode:15 Std. 58 Min.
Durch­messer:49.528 km (Äquator)
Masse: 17 MErde
Mittlere Dichte:1,638 g/cm3 
Tempe­ratur:-201 °C (bezogen auf das Nullni­veau des Planeten)
Monde: 14 (Stand: März 2023)

Neptun ist mit einem Durch­messer von nur knapp 50.000 Kilometer etwas kleiner als Uranus. Die Erde würde trotzdem rund 58-mal in Neptun hinein­passen. Wie sein innerer Nachbar wird er zu den Eisriesen gerechnet. Als masse­rei­ches Objekt am Rande unseres Sonnen­sys­tems beein­flusst er mit seiner Schwer­kraft die Bahnen vieler kleinere Objekte im äußeren Sonnen­system, z.B. die des Zwerg­pla­neten Pluto.

Atmosphäre und innerer Aufbau

Die äußeren Atmosphä­ren­schichten Neptuns sind von ähnlicher Zusam­men­set­zung wie die seines Nachbarn Uranus und bestehen haupt­säch­lich aus Wasser­stoff, Helium und etwas Methan. Wie beim Uranus verleiht auch hier das Gas Methan dem Planeten seine bläuliche Farbe. Auch das Plane­ten­in­nere ähnelt dem des Uranus mit einem felsi­schen Kern von etwa Erdmasse und einer ihn umgebenden mächtigen Schicht verflüs­sigter Gase (haupt­säch­lich Wasser, Methan und Ammoniak).

Deutlich unter­schied­lich ist aller­dings das „Wetter“ auf beiden Planeten. Während die Atmosphäre Uranus nur wenig Struk­turen aufweist, sind in der Neptunat­mo­sphäre lange Wolken­bänder und große Sturm­ge­biete zu erkennen. Hier wurden Windge­schwin­dig­keiten mit Spitzen­werten bis 2100 km/h gemessen – das ist schneller als der Schall!

Monde und Ringsystem

Der Neptun besitzt 14 Monde (Stand: März 2023). Der Neptun­mond Triton ist mit einem Durch­messer von 2707 km der siebt­größte Mond im Sonnen­system und mit weitem Abstand der größte Mond Neptuns. Er umkreist Neptun auf einer retro­graden Bahn, also entgegen der Haupt­ro­ta­ti­ons­rich­tung der Neptun­monde. Es wird vermutet, dass Triton ursprüng­lich ein Objekt der weiter außen liegenden Regionen unseres Sonnen­sys­tems war (dem sog. Kuiper­gürtel), das von der Gravi­ta­ti­ons­wir­kung Neptuns einge­fangen wurde. Auf seiner Oberfläche hat die Raumsonde Voyager 2 „kalten Vulka­nismus“ entdeckt. Geysire stoßen dort ein eisiges Gemisch aus flüssigem Stick­stoff und Gesteins­staub in 8 km hohen dunklen Rauch­fahnen in den Himmel.

Wie alle Riesen­pla­neten des äußeren Sonnen­sys­tems besitzt auch Neptun ein Ringsystem. Es ist nur schwach ausge­prägt und besteht aus feinsten Staub­teil­chen, die vermut­lich bei Einschlägen winziger Meteorite auf Neptuns Monden in die Umlauf­bahn geschleu­dert werden. Entlang der Ringe Neptuns gibt es ungewöhn­liche Verdich­tungen, auch Ringbögen genannt, deren Dynamik bis heute nicht verstanden ist. Die drei dichtesten Ringbögen (oben rechts) wurden nach dem Motto der franzö­si­schen Revolu­tion benannt – Liberté, Égalité und Frater­nité (Freiheit, Gleich­heit, Brüder­lich­keit).