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Die Sonne

Fusionsreaktor und Lebensspender

Vor etwa 4,6 Milliarden Jahren begann eine gigantische Gas- und Staubwolke im All, ausgelöst durch äußere Einflüsse wie z.B. eine nahe Supernova-Explosion, zu kollabieren und sich zu verdichten. Die Gravitation im Zentrum wuchs und immer mehr Materie wurde hineingezogen. Fast die gesamte Materie der Wolke stürzte ins Zentrum, wo Druck und Temperatur so weit anstiegen, dass schließlich Kernfusionsprozesse im Inneren zündeten, bei denen Wasserstoff zu Helium verschmolzen wird. Ein Stern war entstanden – unsere Sonne.

Unsere Sonne ist - was Sterne angeht - ein eher durchschnittlicher sog. Zwergstern. Trotzdem versammeln sich in Ihr etwa 99,89% der gesamten Masse unseres Sonnensystems. Mit einem Durchmesser von 1,4 Millionen Kilometern ist die Sonne so groß, dass unser Planet, die Erde, über 1 Millionen mal in der Sonnenkugel Platz hätte. Die von der Sonne abgegebene Strahlung sorgt für lebensfreundliche Bedingungen auf der Erde - und nur auf der Erde! Ohne unseren Stern wäre die Erde nicht mehr als ein kalter, toter Felsklumpen.

Die Energie dafür erhält die Sonne durch die Kernfusionsprozesse in ihrem Inneren. Seit ihrer Entstehung hat sie in ihrem Kern das Äquivalent von rund 14.000 Erdmassen an Wasserstoff durch Kernfusion in Helium verwandelt. Pro Sekunde setzt sie so mehr Energie frei als alle im Jahr 2011 vorhandenen Kernkraftwerke der Erde in 750.000 Jahren (Quelle: Space, das Weltall. Dorling Kindersley Verlag, 2011, ISBN 978-3-8310-1972-4. S.209). Durch diesen Prozess verliert unser Stern permanent an Masse – etwa 1,3 x 1014 Tonnen pro Jahr. Ein scheinbar hoher Wert, doch verschwindend gering im Verhältnis zur Gesamtmasse der Sonne. Im Verlauf ihres Sternenlebens wird sie so nur 0,001% ihrer Masse an den Weltraum verlieren.

Unsere Sonne wird etwa 11 Milliarden Jahre alt werden. Mit ihren aktuell 4,6 Milliarden Jahren ist sie also ein Stern "mittleren Alters". Am Ende ihres Sternenlebens, wenn ihr Wasserstoff-Treibstoff im Inneren verbraucht ist, wird sie sich zu einem gigantischen Roten Riesen aufblähen und Merkur und Venus „verschlingen“. Auch auf der Erde ist dann – schon lange – kein Leben mehr möglich. Die Erdkruste wird zu einem einzigen Lava-Ozean aufgeschmolzen sein. Einige 100 Millionen Jahre wird sie in diesem Stadium verweilen und dabei ihre gesamte äußere Hülle abstoßen, bis schließlich nur noch ihr heißer Kern übrigbleibt. Dieser Sonnenrest, auch „Weißer Zwerg“ genannt, wird nur etwa die Größe der Erde haben aber immer noch rund halb so schwer sein wie die (heutige) Sonne (das entspricht einer Dichte von einer Tonne pro Kubikzentimeter!). Ohne Energiequelle wird der Weiße Zwerg langsam abkühlen und in Milliarden von Jahren schließlich zu einem „Schwarzen Zwerg“ erlöschen.

Fotos: (c) NASA / (c) NASA/JPL-Caltech/GSFC