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Das Universum

Ist das Universum solo?

Das Universum begann vor etwa 13,8 Milliarden Jahren mit dem Urknall, auch „Big Bang“ genannt. Mit ihm entstanden Materie, Raum und Zeit. Einen "Knall" gab es dabei freilich nicht. Raum in dem es hätte knallen können existierte ja noch gar nicht! 

In den ersten Sekundenbruchteilen seiner Existenz dehnte sich das Universum in rasender Geschwindigkeit aus. Dieser Prozess wird als kosmische Inflation bezeichnet. Am Ende dieser Inflationsphase, nur etwa 10-32 Sekunden nach dem Urknall, hatte das junge Universum eine Größe von ca. 10 cm und die Expansionsgeschwindigkeit verlangsamte sich deutlich (sie hält aber bis heute an!). Gleichzeitig sank die Temperatur rapide und ungefähr 10 Sekunden nach dem Urknall war das Universum "kalt" genug (zu diesem Zeitpunkt war es "nur" noch ca. 1 Milliarde °C heiß), dass sich erste Atomkerne bilden konnten (hauptsächlich Wasserstoff- und Heliumatomkerne).

380.000 Jahre später war das Universum, das bis dahin angefüllt war mit undurchsichtigem heißem Plasma aus Elektronen, Photonen (also „Lichtteilchen“) und Atomkernen – und, so wird angenommen, einer großen Menge Dunkler Materie – soweit abgekühlt, dass sich stabile Atome bilden konnten. Jetzt war es auch Lichtteilchen möglich große Distanzen zurückzulegen ohne absorbiert zu werden – das Universum wurde durchsichtig! Leider gab es noch keine Lichtquellen (also Sterne!), die die langsam abkühlenden Gasschwaden hätten beleuchten können. Millionen von Jahre blieb das Universum dunkel (in der Kosmologie wird auch vom „Dunklen Zeitalter“ gesprochen). Erst rund 100 Millionen Jahre nach dem Urknall entstanden erste Sterne und Galaxien und das Universum begann zu „leuchten“.

Heute wissen wir, dass sich unser Universum weiter ausdehnt, und zwar mit zunehmender Geschwindigkeit. Als Ursache dafür wird die sog. „Dunkle Energie“ angenommen, deren Existenz bisher allerdings noch nicht direkt nachgewiesen werden konnte.

Manche Kosmologen meinen sogar, dass unser Universum nicht das einzige ist, sondern nur eines von vielen, sog. Paralleluniversen. Nach der Theorie entspringen aus dem „primordialen Vakuum“ ununterbrochen neue Universen, jedes mit seinem eigenen Urknall und eigenen physikalischen Gesetzen. In den meisten Universen dieses umfassenden Multiversums dürfte demnach Leben wie wir es kennen ausgeschlossen sein. Allein die überwältigende Anzahl von Möglichkeiten bietet die Chance, dass irgendwo ein zweites Mal genau die „richtige“ Kombination von Naturgesetzen getroffen wurde. Leider liefert dieselbe Theorie auch gleich den Beweis dafür mit, dass diese Paralleluniversen nicht beobachtbar sind, die Theorie also letztendlich nicht bewiesen werden kann.

Zum Glück steckt unser eigenes Universum so voller Rätsel und Fragen, dass es uns sicher niemals langweilig werden wird!

 

Fotos: (c) NASA