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Merkur


Bildquelle: NASA


Zahlen und Fakten

 

Mittlere Entfernung zur Sonne:     58 Mio. km (0,38 AE)

Umlaufzeit um die Sonne:              88 Tage

Rotationsperiode:                            58 Tage

Durchmesser:                                   4.879 km

Masse:                                               0,05 MErde

Mittlere Dichte:                                 5,427 g/cm3

Temperatur:                                       min. -170 °C,

                                                             max. 427 °C

Monde:                                               keine


Das Nachmach-Experiment

Um selber ein paar coole Impaktkrater zu erzeugen, braucht man nicht viel.

Es reichen ein Sandkasten und ein paar Steine. Besonders schöne Krater entstehen, wenn ihr statt Sand Mehl oder Speisestärke in eine Plastikschüssel füllt (Achtung: verursacht viel Staub, daher bitte nur draußen durchführen!) und z.B. verschieden große Murmeln hineinfallen lasst.

Experimentiert doch mal mit unterschiedlichen Materialien (ihr könnt auch (farbig) Schichten) und „Geschossen“ und vergleicht anschließend die Kraterformen.

Der kleinste und sonnennächste unserer Planeten ist der Merkur. Er ist nur rund 58 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt und damit der Sonne fast dreimal näher als die Erde. Auf seiner Tagseite wird es über 420°C heiß und nachts kühlt es auf eisige -170°C ab. Das macht Merkur zu dem Planeten mit den größten Temperaturschwankungen im Sonnensystem! Ein Grund dafür ist das Fehlen einer Atmosphäre, wie die der Erde, die für einen Ausgleich der Oberflächentemperaturen sorgen könnte.

Betrachtet man Bilder vom Merkur muss man unwillkürlich sofort an unseren Erdmond denken. Tatsächlich ähneln sich die Oberflächen beider Himmelskörper in einem wichtigen Punkt sehr – sie sind über und über mit Kratern bedeckt, also großen und kleinen, meist runden, tiefen oder flachen Löchern in ihrer Oberfläche. Aber woher stammen eigentlich diese „Löcher“?

Die allermeisten dieser „Löcher“ auf dem Merkur sind Einschlagskrater – sie entstanden also durch den Einschlag felsiger oder eisiger Brocken unterschiedlichster Größe aus dem All. Solche „Brocken“ nennt man, je nach Größe und Zusammensetzung, Asteroid, Meteoroid oder Komet und sie sind im Sonnensystem allgegenwärtig. Tatsächlich gibt es so gut wie keinen (festen) Himmelskörper im Sonnensystem, der nicht die Spuren dieser kosmischen Geschosse aufweisen würde – auch die Erde wurde nicht verschont (s. z.B. das Nördlinger Ries in Süddeutschland).

Himmelskörper ohne Atmosphäre wie Merkur oder der Erdmond sind diesem Bombardement besonders schutzlos ausgeliefert. Die Erde wird durch ihre dichte Atmosphäre zumindest teilweise geschützt, da kleinere Meteoroide oder Kometen verglühen bevor sie die Oberfläche erreichen (und dabei als Sternschnuppe am Himmel zu bewundern sind). Erreicht aber doch mal ein Brocken die Oberfläche, hinterlässt er einen Krater, dessen Größe von der Größe und der Geschwindigkeit des Brockens (auch Projektil oder Impaktor genannt) abhängig ist. Manchmal können auch Überreste der Projektile auf der Erde gefunden werden. Diese werden Meteorite genannt und sind von großem Interesse für Planetenwissenschaftler, da sie Informationen über andere Himmelskörper enthalten können oder sogar über die Entstehung unseres Sonnensystems.

Aber auch die Einschlagskrater selber sind für Planetologen interessant. Die Form eines Einschlagskraters kann z.B. Informationen über das „Material“ liefern in das der Impaktor eingeschlagen ist. Die Anzahl von Kratern auf einer Oberfläche kann wiederum etwas über das geologische Alter dieser Oberfläche aussagen.